Brüssel, 20. Februar 2024 – Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), anerkannt als Knotenpunkt der organisierten Zivilgesellschaft in der EU, hat eine eindringliche Warnung vor der wachsenden Wohnungskrise in Europa herausgegeben, von der besonders schutzbedürftige Gruppen und junge Menschen betroffen sind. Auf einer hochrangigen Konferenz in Brüssel unterstrich der EWSA die Dringlichkeit der Lage und betonte die Notwendigkeit einer koordinierten EU-weiten Reaktion, um den Zugang zu angemessenem und bezahlbarem Wohnraum für alle sicherzustellen.
Die Wohnungskrise, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Europäer zunehmend nicht in der Lage sind, bezahlbaren und angemessenen Wohnraum zu finden, hat eine Vielzahl nachteiliger Folgen, darunter Wohnunsicherheit, Gesundheitsprobleme und erhöhte Umweltschäden. Auf der EWSA-Konferenz wurden die vielfältigen Auswirkungen der Krise hervorgehoben und betont, dass Wohnraum für viele Haushalte nicht nur eine große Ausgabe darstellt, sondern auch ein entscheidender Faktor für den sozialen und territorialen Zusammenhalt innerhalb der EU ist.
Jüngste Studien, darunter die von Eurofound, zeigen, dass die Krise junge Menschen überproportional trifft, ihren Übergang zu einem unabhängigen Leben verzögert und die Ungleichheiten zwischen den Generationen verschärft. In Ländern wie Spanien, Kroatien, Italien und anderen ist die Zahl der jungen Erwachsenen, die bei ihren Eltern leben, deutlich gestiegen, ein Zeichen einer sich verschärfenden Krise.
Der EWSA fordert seit langem eine Lösung der Wohnungsprobleme in der gesamten EU. Im Jahr 2020 forderte er einen europäischen Aktionsplan zum Wohnungsbau und schlug Maßnahmen vor, um das Angebot an sozialem und bezahlbarem Wohnraum zu erhöhen und Obdachlosigkeit zu bekämpfen. Obwohl die Wohnungspolitik in die nationale Zuständigkeit fällt, zielen die Empfehlungen des EWSA darauf ab, einen gemeinsamen europäischen Ansatz zur Bewältigung der Krise zu fördern.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Organisation eines jährlichen EU-Gipfels zu bezahlbarem Wohnraum, die Einführung eines universellen Rechts auf Wohnraum durch spezifische Vorschriften und die Schaffung eines europäischen Wohnungsfonds. Investitionen in bezahlbaren Wohnraum. Diese Vorschläge zielen darauf ab, Interessenträger auf allen Ebenen, von der lokalen bis zur europäischen Ebene, zu mobilisieren, um der Wohnungsnot wirksam entgegenzuwirken.
Auf der Konferenz traten hochrangige Redner auf, darunter EWSA-Präsident Oliver Röpke, der die Rolle zivilgesellschaftlicher Organisationen bei der Förderung bezahlbarer Wohnraumpolitik hervorhob. Der EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, erkannte die Komplexität der Gewährleistung des Zugangs zu bezahlbarem Wohnraum an, betonte jedoch die Notwendigkeit eines starken sozialen Europas. Die Europaabgeordnete Estrella Durá Ferrandis forderte eine integrierte europäische Strategie für sozialen, öffentlichen und bezahlbaren Wohnraum, während Christophe Collignon, wallonischer Minister für Wohnungswesen und Kommunalverwaltungen, das Wohnen als ein Grundrecht hervorhob, das für die Verhinderung von Obdachlosigkeit unerlässlich ist. Schutz bieten und den sozialen Zusammenhalt fördern.
Der EWSA plant, seine Empfehlungen zusammenzustellen und sie auf der nächsten Ministerkonferenz zum Wohnungsbau in Lüttich vorzustellen, mit dem Ziel, die Wohnungskrise auf die Tagesordnung des neuen Europäischen Parlaments und der neuen Kommission für 2024–2029 zu setzen. Diese Initiative zielt nicht nur darauf ab, unmittelbare Herausforderungen anzugehen, sondern auch den Grundstein für langfristige Lösungen zu legen, um sicherzustellen, dass der Zugang zu hochwertigem und bezahlbarem Wohnraum für alle Europäer Realität wird.
Ursprünglich veröffentlicht in The European Times.
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