Dieser brutale Krieg hat jedes Gefühl einer gemeinsamen Menschlichkeit zerstört. Angesichts dieses großen Leids äußern wir drei dringende Aufrufe:
• Eine Einstellung der Feindseligkeiten, um sinnvolle Hilfe für die Menschen in Not zu ermöglichen. • Dass von der Hamas festgehaltene Geiseln bedingungslos freigelassen werden und ihre Würde, Sicherheit und medizinische Bedürfnisse gewahrt werden. Das IKRK bekräftigt seine Forderung, die Geiseln besuchen zu dürfen. • Dass palästinensische Häftlinge menschlich behandelt werden und mit der Familie kommunizieren dürfen. Das IKRK muss über in israelischer Haft befindliche Palästinenser informiert werden und darf diese besuchen.
Ein stetiger, robuster Fluss humanitärer Hilfe, der den Bedürfnissen entspricht, ist nur ein Teil der Lösung. Die Linderung der humanitären Katastrophe in Gaza beginnt mit einem klaren Willen und Maßnahmen, die das Leben der Zivilbevölkerung und die Menschenwürde schützen. Das bedeutet, dass beide Seiten ihre Militäreinsätze so durchführen müssen, dass die Zivilisten, die dazwischen geraten, geschont werden.
Der einzige Weg, dies zu erreichen, besteht darin, dass sich die Parteien strikt an das humanitäre Völkerrecht halten, was bedeutet, das Leben, die Würde und die Menschlichkeit aller von bewaffneten Konflikten betroffenen Menschen zu schützen, unabhängig davon, auf welcher Seite sie stehen. Es ist die Grenze zwischen Menschlichkeit und Barbarei. Die Grundsätze der Unterscheidung, Verhältnismäßigkeit und Vorsicht müssen in der Praxis angewendet werden, um ihren eigentlichen Zweck zu erreichen: dass der Schutz des Lebens und der Gesundheit von Zivilisten die Regel und nicht die Ausnahme ist.
Als Besatzungsmacht muss Israel für die Grundbedürfnisse der Bevölkerung sorgen oder die sichere und ungehinderte Lieferung humanitärer Hilfe ermöglichen.
Das humanitäre Völkerrecht bietet einen Ausweg aus der Abwärtsspirale, die wir derzeit erleben. Daran haben alle Staaten – ja die gesamte Menschheit – ein Interesse. Die Achtung des humanitären Völkerrechts schützt nicht nur die Menschlichkeit des Feindes, sondern auch unsere eigene Menschlichkeit, sowohl heute als auch in der Zukunft. In diesem Konflikt wie in allen anderen muss die internationale Gemeinschaft die Achtung des humanitären Völkerrechts und seine Umsetzung zu einer politischen Priorität machen.
Das IKRK steht bereit, als neutraler Vermittler – als vertrauenswürdiger und erfahrener Dritter – zu fungieren und die humanitären Aspekte jeder von den Parteien erzielten politischen Vereinbarung zu erleichtern, sofern die erforderlichen Zugangs- und Sicherheitsgarantien bereitgestellt werden.
Wenn die Feindseligkeiten aufhören und sinnvolle Hilfe für Menschen in Not möglich ist, kann das IKRK die Nahrungsmittel-, Unterkunfts- und Hygienehilfe erheblich ausweiten. Die langjährige Arbeit des IKRK in den Bereichen Gesundheit, Elektrizität und Wasser in Gaza würde es uns ermöglichen, diese lebenswichtigen Dienste schnell zu unterstützen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an press@icrc.org
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