Ein heißes Eisen: Electronic Arts ist eine Organisation, die wohl nur deshalb den Titel „meistgehasstes Spieleunternehmen der Welt“ verpasst, weil es Ubisoft gibt. Wie sich herausstellt, liebt EA generative KI. CEO Andrew Wilson lobt die Technologie und behauptet, sie werde EA in den nächsten fünf Jahren um 30 % effizienter machen und gleichzeitig die Monetarisierung um 20 % steigern. Es hört sich auch so an, als würde es mehr Spieleentwickler ihren Job kosten.
In seiner Rede auf der Morgan Stanley Technology, Media & Telecom Conference am Mittwoch (über Techraptor) nannte Wilson generative KI eine „unglaublich aufregende“ Technologie, die EA annimmt.
Wilson betonte, wie sehr generative KI die Entwicklungszeit eines Spiels verkürzen kann. Als Beispiel nannte er den Bau eines Stadions für ein Sportspiel, das zuvor sechs Monate gedauert habe. Im vergangenen Jahr ist dieser Zeitraum mithilfe der neuen Technologie auf nur sechs Wochen gesunken und könnte in den kommenden Jahren auf nur noch sechs Tage sinken.
Wilson glaubt auch, dass KI sowohl Gamern als auch Entwicklern zugute kommen kann. Er sagte, dass die Spieler in FIFA 23 dank generativer KI auf 12 verschiedene Arten laufen, während diejenigen in EA Sports FC 24 1.200 Laufzyklen haben.
Der CEO geht davon aus, dass generative KI die Effizienz von EA in den nächsten fünf Jahren um 30 % steigern und gleichzeitig die Spielerbasis von 700 Millionen Menschen um mindestens 50 % vergrößern wird. Er glaubt, dass es die Spieler auch dazu überzeugen wird, 10–20 % mehr Geld für seine Spiele auszugeben, und zwar aufgrund „echter personalisierter Inhalte, die auf mich und meine Freunde zugeschnitten sind“.
Wie so viele CEOs, die über die Vorteile von KI sprechen, behauptet Wilson, dass die Mitarbeiter von EA die Technologie nutzen, um ihre Arbeit zu erweitern und zu beschleunigen, anstatt sie als Mittel zu nutzen, um sie zu ersetzen. Allerdings gab EA erst vor wenigen Wochen bekannt, dass es rund 670 Mitarbeiter entlassen, einige Spiele einstellen und von künftigen IPs abrücken werde.
Wilsons Rede davon, dass generative KI die Effizienz steigert und damit die erforderliche Anzahl von Entwicklern reduziert, kommt zu einem schlechten Zeitpunkt. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2024 gab es in der Spielebranche rund 8.000 Entlassungen, das sind etwa 80 % aller im gesamten letzten Jahr verzeichneten Entlassungen.