Und dann waren es vier. Nach einem der packendsten Viertelfinals aller Zeiten qualifizierten sich Bayern München, Real Madrid, Borussia Dortmund und Paris Saint Germain für das Halbfinale der Champions League. Paris Saint Germain trifft im ersten Halbfinale auf Borussia Dortmund, während Bayern München und Real Madrid im anderen Halbfinale gegeneinander antreten.
Nach dem Verlauf der Viertelfinals werden die Halbfinals sicherlich spannenden Fußball bieten. Im Laufe der Jahre haben uns die Final Four der Champions League einige der besten und legendärsten Spiele beschert. Das Halbfinale ist auch deshalb wichtig, weil ein brillanter Sieg einer Mannschaft, die das Finale gewinnen und ihren Namen auf dem Pokal verewigen möchte, Schwung verleiht.
Also, ohne weitere Umschweife, hier sind die fünf besten Champions-League-Halbfinals aller Zeiten.
Bayern Munich 7-0 Barcelona 2013
Zu Beginn der Saison 2012/13 hatte Bayern München nur eine Motivation: den Champions-League-Pokal zu gewinnen, den sie am Ende der vorherigen Saison im eigenen Stadion gegen Chelsea verloren hatten. Die Bayern stellten dafür einen brillanten Kader zusammen und holten Spieler wie Javi Martinez (damals Vereinstransferrekord).
Die Mannschaft enttäuschte nicht und kämpfte sich bis ins Halbfinale vor, wo sie auf Barcelona traf. Auf dem Papier schienen die Blaugrana die Favoriten zu sein. Doch die Deutschen zeigten im Hinspiel eine makellose Leistung und gewannen 4:0. Thomas Müller erzielte einen Doppelpack und Mario Gomez und Arjen Robben erzielten jeweils ein Tor.
Durch diesen Sieg reisten die Bayern bereits mit einem großen Vorsprung ins Camp Nou. Doch anstatt sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, erzielten die Männer von Jupp Heynckes in der zweiten Halbzeit drei weitere Tore und rundeten damit ihre dominierende Leistung in Hin- und Rückspiel ab. Bayern München besiegte Borussia Dortmund und gewann die Champions League.
Inter Mailand – Barcelona 3:2, 2010
Das Halbfinale bescherte uns einen der legendärsten Jubelstürme der Champions League, als Jose Mourinho das Spielfeld im Camp Nou betrat. Letztere waren klare Favoriten, als Inter Mailand im Halbfinale auf Barcelona traf. Und es war leicht zu erkennen, warum, denn Pep Guardiolas Mannschaft hatte gerade das erste Sextuple im Fußball geschafft.
Barcelona machte seine Absichten deutlich, als Pedro in der 19. Minute das erste Tor schoss. Inter kämpfte sich jedoch zurück und Wesley Sneijder glich zehn Minuten später aus. Zwei Tore in der zweiten Halbzeit durch Rechtsverteidiger Maicon und Diego Milito sorgten dafür, dass die Italiener mit einer überlegenen Ausgangslage ins Noy Camp gingen.
Das Rückspiel war allerdings die größere Herausforderung, da Barcelona vor heimischem Publikum spielte. Der Italiener lieferte jedoch eine hervorragende Abwehrleistung ab und vereitelte Barcelonas Angriffe immer wieder. Gerard Pique gelang es schließlich, ein Tor zu erzielen, aber es war das einzige Tor, was bedeutete, dass Inter insgesamt mit 3:2 gewann.
Im Finale besiegte Inter Bayern München dank eines Doppelpacks von Milito, der ihnen gleichzeitig auch dabei half, das Triple zu komplettieren.
Barcelona – Chelsea 1:1 2008–09
Barcelona und ein spannendes Champions-League-Finale sind ein himmlisches Paar. In der Saison 2008/09 verwandelte sich Barcelona durch sein berühmtes Tiki-Taka-System in eine Weltklassemannschaft. Sie hatten bereits einen überzeugenden Vorsprung in der La Liga, bevor sie im Halbfinale der Champions League auf Chelsea trafen. Das Spiel sollte jedoch aus den falschen Gründen in Erinnerung bleiben. Das Hinspiel fand im Nou Camp statt und endete torlos.
Chelsea galt aufgrund seines Heimvorteils als Favorit auf den Sieg. Und es dauerte nur neun Minuten, bis sie durch Michael Essien das erste Tor des Spiels erzielten. Zu allem Überfluss wurde Eric Abidal in der 66. Minute vom Platz gestellt, sodass Barcelona nur noch zehn Mann hatte.
Doch nur Sekunden vor Schluss schoss Andres Initesta einen kraftvollen Schuss von außerhalb des Strafraums, der Petr Cech überwand. Das Spiel wurde jedoch durch mehrere für Chelsea ungünstige Zwischenfälle getrübt, was Didier Drogba dazu veranlasste, live vor laufender Kamera die berüchtigten Kommentare „Das ist eine Schande“ abzugeben.
Barcelona – Real Madrid 3:1
Jeder Fußballfan wartet auf einen El Clasico. In der Saison 2011/12 erreichte die Aufregung um dieses Duell jedoch ihren Höhepunkt. Der Grund dafür ist, dass es in nur 18 Tagen vier El Clasicos gab. Der erste davon fand in der Liga statt und endete unentschieden. Darauf folgte ein Finale um den Copa Del Rey, in dem Real Madrid dank eines Tors von Cristiano Ronaldo in der Verlängerung triumphierte.
Als das Hinspiel der Champions League anstand, herrschte zwischen den beiden Teams bereits böses Blut. Doch trotz der Heimunterstützung im Santiago Bernabeu war Lionel Messi der beste Spieler und erzielte einen Doppelpack. Im Spiel gab es auch zwei Rote Karten: Pinto und Pepe wurden für Barcelona bzw. Real Madrid vom Platz geschickt.
Dieser Vorsprung verschaffte Barcelona jedoch einen starken Vorsprung im Rückspiel, wo sie eine kontrollierte Leistung zeigten und ein 1:1-Unentschieden erreichten. Barcelona besiegte Manchester United und gewann seinen zweiten Champions-League-Titel unter Guardiola.