Ein Blick auf die kommenden Tage auf den europäischen und globalen Märkten von Rae Wee
Die Anleger verfolgten die erste US-Präsidentschaftsdebatte zwischen dem demokratischen Präsidenten Joe Biden und seinem republikanischen Rivalen Donald Trump am Freitag in den frühen asiatischen Morgenstunden mit großer Aufmerksamkeit, als die beiden vor den US-Wahlen im November auf der Bühne aneinandergerieten.
Die Debatte hatte kaum marktbewegende Wirkung, doch wenn überhaupt, trug sie wahrscheinlich kaum dazu bei, die Sorgen über die politische und wirtschaftliche Zukunft des Landes zu lindern.
Biden – dessen Stimme von einer Erkältung heiser ist – stolperte auffällig oft über seine Worte, während Trump sagte, die Zölle würden die Defizite verringern und nicht die Inflation erhöhen.
Im Zuge der Debatte haben sich die Marktchancen für einen Sieg Trumps leicht verringert, was zu Aufwärtsrisiken bei der Inflation führen könnte.
Dies würde bedeuten, dass die Federal Reserve die Zinsen länger hoch hält, die Renditen der US-Staatsanleihen hoch bleiben und der Dollar stabil bleibt.
Der Dollar stieg gegenüber dem mexikanischen Peso auf ein Zehntageshoch und legte im Zuge der Debatte auch gegenüber anderen handelssensiblen Währungen wie dem kanadischen Dollar zu.
Das wichtigste Marktereignis ist die Veröffentlichung des US-Kernpreisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) – dem bevorzugten Inflationsmaß der Federal Reserve – später am Freitag.
Es wird erwartet, dass der PCE-Kernpreisindex im Mai auf Jahresbasis um 2,6% gestiegen ist, eine Verlangsamung gegenüber den 2,8% im April. Sollten die Daten mit den Prognosen übereinstimmen, würde dies wahrscheinlich die Wetten bestärken, dass die Fed ihren Lockerungszyklus im September einleiten wird.
Analysten sind jedoch skeptisch, was die Abwärtsbewegung des Dollars angeht. Die großen Notenbanken anderer Länder haben bereits mit einer Lockerung ihrer Geldpolitik begonnen, und es gibt eine Reihe von Risiken, die andere Volkswirtschaften plagen, wie etwa politische Unruhen in Europa.
Die erste Runde der französischen Wahlen soll an diesem Sonntag beginnen.
Das vielleicht größte Opfer der unerbittlichen Stärke des Dollars ist der Yen, der am Freitag erneut auf ein 38-Jahrestief fiel.
Der Dollar durchbrach mühelos die Marke von 161 Yen und erreichte einen Höchststand von 161,27 Yen, während der Euro gegenüber der japanischen Währung einen ähnlichen Rekordwert erreichte.
Dies ließ die Händler in Sorge um eine mögliche Intervention aus Tokio verharren, nachdem die Ernennung eines neuen Spitzendiplomaten im Devisenbereich am Freitag die Erwartungen genährt hatte, dass ein Schritt der Behörden zur Stützung des Yen unmittelbar bevorstehen könnte.
Ebenfalls am Freitag veröffentlichte Daten zeigten, dass sich die Kerninflation in der japanischen Hauptstadt im Juni beschleunigte, während sich die Fabrikproduktion im Mai landesweit erholte.
Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Freitag beeinflussen könnten:
– US-Kern-PCE-Preisindex (Mai)
– BIP Großbritanniens im 1. Quartal
– Importpreise Deutschland (Mai)