Deutschland zog am Samstagabend durch einen 2:0-Sieg gegen Dänemark in Dortmund ins Viertelfinale der EM 2024 ein.
Zwei Tore in der zweiten Hälfte sicherten den Gastgebern den Einzug ins Viertelfinale und sie nutzten die Gelegenheit, nachdem ein eigener Treffer der Dänen umstrittenerweise aberkannt wurde.
Nach 35 Minuten unterbrach Schiedsrichter Michael Oliver das Spiel wegen eines Gewitters, doch das Spiel wurde bald darauf fortgesetzt, als der starke Regen aufhörte.
In der nächsten Runde trifft die Mannschaft von Julian Nagelsmann entweder auf Spanien oder Georgien. Der Spieltag der möglichen Gegner ist für Sonntag angesetzt.
So verlief das Spiel
Nach nur vier Minuten dachte Deutschland, es sei in Führung gegangen. Nico Schlotterbeck köpfte nach einer Ecke ein, doch das Tor wurde nicht anerkannt, da Joshua Kimmich Andreas Skov Olsen regelwidrig daran gehindert hatte, als Erster an den Ball zu kommen.
Kurz darauf musste sich Kasper Schmeichel tief bücken, um einen schönen Volleyschuss von Kai Havertz abzuwehren, als die Gastgeber ihren rasanten Start fortsetzten.
Dänemarks erste Chance ergab sich, als Joachim Andersen Christian Eriksen mit einem sensationellen Pass über die Spitze anspielte. Dessen erste Berührung war exzellent, aber Antonio Rüdiger blockte ihn in letzter Sekunde.
Anschließend diente Eriksen als Vorlagengeber für Joakim Maehle, dessen Schuss aus spitzem Winkel am Pfosten vorbeizischte.
Als das Spiel nach der Gewitterpause wieder aufgenommen wurde, rettete Schmeichel instinktiv gegen Havertz, der am höchsten sprang, um eine gefährliche Flanke von David Raum zu verwerten.
Deutschland hätte dafür büßen müssen, als Schlotterbeck im eigenen Strafraum von Rasmus Hojlund den Ball abgenommen bekam, der zur Seitenlinie rannte und dann ins Seitennetz schoss.
Eine weitere Chance verspielte Deutschland, als es hoch auf dem Spielfeld erwischt wurde und Skov Olsen einen Konter zuspielte. Dessen Ball überwand Rüdiger und rollte in Hojlunds Lauf, doch Manuel Neuer war schnell aus dem Tor und lenkte seinen Heber in Sicherheit.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff war der Ball für Dänemark im Netz. Pierre-Emile Hojbjergs Flanke wurde mehrfach abgefälscht, bevor sie Andersen vor die Füße fiel, der den Ball einschob. Nach einer langen VAR-Überprüfung wurde das Tor jedoch wegen Abseits nicht anerkannt.
Wenige Augenblicke später empfahl der Videoschiedsrichter eine Überprüfung, nachdem der Ball Andersens Hand getroffen hatte, als er versuchte, eine Flanke von Raum abzuwehren, und Schiedsrichter Oliver zeigte auf den Elfmeterpunkt. Havertz trat an und traf in die untere Ecke, um Deutschland in Führung zu bringen.
Havertz hätte kurz darauf ein zweites Tor erzielen müssen, als er mit einer großartigen Aktion den Ball zwei zurückweichenden dänischen Verteidigern weglockte und aufs Tor zusprintete, sein Heber landete jedoch neben dem Pfosten.
Auf der anderen Seite fand Hojbjerg den in den Strafraum vorrückenden Hojlund, dessen Schuss ging jedoch direkt auf Neuer.
Und Dänemark musste für diese Verschwendung büßen, als Musiala mit dem nächsten Angriff die Führung Deutschlands verdoppelte. Schlotterbecks cleverer Ball um die dänische Abwehr herum rollte in Musialas Lauf, und er machte im Eins-gegen-Eins mit Schmeichel keinen Fehler.
Der eingewechselte Florian Wirtz glaubte, in der Nachspielzeit noch ein drittes Tor erzielen zu können, stand jedoch weit im Abseits und Deutschland musste sich mit einem knappen 2:0-Sieg zufrieden geben.
TW: Manuel Neuer – 6/10 – Er lieferte einige wichtige Paraden, und seine schnellen Entscheidungen, seinen Kasten zu verlassen, kamen der Mannschaft zugute.
Running Back: Joshua Kimmich – 6/10 – Die meisten der besten Chancen Dänemarks kamen von Kimmichs Seite und er konnte mit deren Überzahl nicht fertig werden. Zumindest im Ballbesitz ordentlich.
IV: Antonio Rüdiger – 8/10 – Hat mit einer Reihe hervorragender Tacklings und Blocks alles getan, um sicherzustellen, dass sein Spiel ohne Gegentor blieb. Eine monströse Leistung von jemandem, dessen Einsatz wegen einer Verletzung die meiste Zeit der Woche ungewiss war.
IV: Nico Schlotterbeck – 7/10 – Defensiv etwas fragwürdig, aber seine Ballsicherheit führte zum zweiten Tor für Deutschland. Etwas Pech, dass sein eigener Versuch nicht gewertet wurde.
Linebacker: David Raum – 7/10 – Kam für Mittelstadt und nutzte seine Chance, um zu beeindrucken. Kam ständig über die linke Flanke, um Musiala zu unterstützen, und schlug verlockende Flanken.
ZM: Robert Andrich – 6/10 – Hat sich reingehängt und auch den einen oder anderen langen Pass gespielt.
ZM: Toni Kroos – 6/10 – War in der ersten Halbzeit im Mittelfeld etwas schlampiger als sonst, als Deutschland im Übergang locker war, fand aber nach der Pause wieder in seine Rolle zurück.
RW: Leroy Sane – 5/10 – Trug den Ball weit, wurde aber oft dabei erwischt, wie er ihn etwas zu lange festhielt.
AM: Ilkay Gündogan – 5/10 – tauchte beim Verbindungsspiel im Raum auf, hatte jedoch keinen nachhaltigen Einfluss auf das Spiel.
LW: Jamal Musiala – 8/10 – Driftete nach innen, um Raum den Freiraum zu geben, auf dem Flügel zu agieren. Wurde für weite Teile des Spiels neutralisiert, konnte sich dann aber befreien und das entscheidende Tor erzielen.
Mittelfeld: Kai Havertz – 7/10 – Havertz zeigte seine besten und schlechtesten Seiten. Er verwandelte seinen Elfmeter hervorragend, erarbeitete sich Chancen und zeigte großes Können, aber der letzte Schliff im offenen Spiel fehlte oft.
Ersatz
AUSWECHSEL: Emre Can (64. für Andrich) – 6/10
AUSWECHSEL: Niclas Füllkrug (64. für Gündogan) – 6/10
SUB: Benjamin Henrichs (80′ for Raum) – 6/10
SUB: Florian Wirtz (80. für Musiala) – 6/10
AUSWECHSEL: Waldemar Anton (88. für Sane) – k.A.
Subs not used: Marc-Andre ter Stegen (GK), Oliver Baumann (GK), Maximilian Mittelstadt, Robin Koch, Pascal Gross, Thomas Muller, Chris Fuhrich, Maximilian Beier, Deniz Undav
Manager
Julian Nagelsmann – 6/10 – Deutschland spielte erneut mit echter Intensität, aber seine Abwehrfehler werden von besseren Teams bestraft.
TW: Kasper Schmeichel – 7/10 – Hat in der ersten Halbzeit einige wichtige Paraden gezeigt, als Dänemark unter Druck stand und die Halbzeitpause nötig war.
IV: Joachim Andersen – 6/10 – Der unglückliche Gegner des Abends verhinderte hart sein erstes Länderspieltor und kassierte noch grausamer einen Elfmeter. Deutschland schien jedoch den ganzen Abend über Pässe über seinen Kopf zu werfen.
IV: Jannik Vestergaard – 6/10 – Sah auf diesem Niveau nicht fehl am Platz aus, und das ist wahrscheinlich das Mehr, was man in einem K.-o.-Spiel gegen Deutschland von ihm verlangen konnte.
IV: Andreas Christensen – 6/10 – In der ersten Halbzeit wurde er körperlich gegen Havertz eingesetzt. War gegen Ende eingewechselt, als Dänemark auf der Suche nach einem unwahrscheinlichen Comeback war.
RM: Alexander Bah – 5/10 – Hatte einen nervösen Start gegen Raum und Musiala, war aber entspannter, wenn Dänemark den Ball hatte.
ZM: Pierre-Emile Hojbjerg – 6/10 – Dänemarks Inspirationsquelle im Mittelfeld, der das Spiel unterbricht und den Ball nach vorne bringt.
ZM: Thomas Delaney – 4/10 – Konnte das Tempo des Spiels nicht mithalten. Morten Hjulmand wurde schmerzlich vermisst.
LM: Joakim Maehle – 5/10 – Wie Bah war auch er in der Defensive nicht ausgespart, bewies aber seinen Nutzen im deutschen Drittel des Spielfelds.
AM: Andreas Skov Olsen – 5/10 – Eröffnete in der ersten Hälfte eine Chance für Hojlund, das war aber auch schon sein einziger Einsatz.
AM: Christian Eriksen – 6/10 – Alles Gute, was die Dänen taten, kam von Eriksen, der es genoss, auch an einem erfolglosen Abend Verantwortung zu übernehmen.
CF: Rasmus Hojlund – 4/10 – Viel zu voreilig in seinen Entscheidungen und man hat ihm einfach nicht zugetraut, seine Chancen zu nutzen. Mit 21 Jahren sollte er durch diese Erfahrung besser sein.
Ersatz
AUSWECHSEL: Christian Norgaard (69. für Delaney) – 5/10
SUB: Yussuf Poulsen (69′ für Skov Olsen) – 5/10
AUSWECHSEL: Jonas Wind (81. für Hojlund) – 5/10
SUB: Jacob Bruun Larsen (81′ für Christensen) – 5/10
SUB: Victor Kristiansen (81′ für Bah) – 5/10
Nicht eingesetzte Ersatzspieler: Mads Hermansen (TW), Frederik Ronnow (TW), Simon Kjaer, Zanka, Mikkel Damsgaard, Ramsus Kristensen, Mathias Jensen, Kasper Dolberg, Anders Dreyer
Manager
Kasper Hjulmand – 6/10 – Dänemark hat sein Bestes gegeben, aber es hat nicht sollen sein. Er hätte mit seinen Auswechselspielern beim Stand von 1:0 wohl positiver sein müssen.