NEU-DELHI: An der koreanischen Grenze herrscht große Spannung, nachdem die südkoreanische Armee die nordkoreanischen Truppen mit Warnschüssen zum Rückzug zwang, nachdem Soldaten aus Pjöngjang zum dritten Mal in diesem Monat in die Landgrenze der Rivalen eingedrungen waren. Nach Seouls Vorgehen an der Grenze erklärte der Generalstabschef Südkoreas, mehrere nordkoreanische Soldaten hätten am Donnerstag bei nicht näher bezeichneten Bauarbeiten auf der Nordseite der Grenze die militärische Demarkationslinie überschritten. Seoul betrachtet die beiden vorherigen Eingriffe jedoch nicht als vorsätzlich, da die nordkoreanischen Soldaten sich nach den Warnschüssen zurückzogen und nicht zurückschlugen. Seoul beobachtet die raschen Bautätigkeiten der Truppen aus Pjöngjang seit April mit Argusaugen. Zu den Tätigkeiten gehören die Errichtung mutmaßlicher Panzersperren, die Verstärkung von Straßen und das Verlegen von Landminen. Die Spannungen gingen über das Militär hinaus, als südkoreanische Aktivisten am Freitag erneut große Ballons mit anti-nordkoreanischen Flugblättern in Richtung Nordkorea steigen ließen. Die Kampagne hat Erinnerungen an den Kalten Krieg wiederbelebt, die beide Länder jahrelang getrübt hatten. Die südkoreanische Zivilistengruppe unter Führung des nordkoreanischen Überläufers Park Sang-hak sagte der Nachrichtenagentur AP, sie habe „am Donnerstagabend 20 Ballons mit 300.000 Propaganda-Flugblättern, 5.000 USB-Sticks mit südkoreanischen Popsongs und Fernsehserien sowie 3.000 US-Dollar-Scheine aus der südkoreanischen Grenzstadt Paju steigen lassen“. Nachdem Parks Gruppe und andere südkoreanische Aktivisten zuvor Flugblätter verteilt hatten, reagierte Nordkorea mit mehr als 1.000 Ballons, die Tonnen von Müll über Südkorea abwarfen und Dachziegel und Fenster zertrümmerten. Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea haben ihren Höhepunkt seit Jahren erreicht, da Kim Jong-un seine Atomwaffen- und Raketenprogramme vorantreibt. Die Eskalation zielt darauf ab, seinen regionalen Einfluss zu stärken, während er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen den von den USA angeführten Westen verbündet.
Freitag, November 22, 2024
