Der republikanische Präsidentschaftskandidat und ehemalige US-Präsident Donald Trump wird vom Secret Service unterstützt, nachdem während einer Wahlkampfkundgebung auf der Butler Farm Show in Butler, Pennsylvania, USA, am 13. Juli 2024 Schüsse fielen. Foto: REUTERS/Brendan McDermid
Das FBI identifizierte den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park im US-Bundesstaat Pennsylvania als Verdächtigen im Zusammenhang mit dem versuchten Attentat auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump während einer Wahlkampfkundgebung.
Der Verdächtige wurde vom Secret Service erschossen, nur Sekunden nachdem er angeblich auf eine Bühne geschossen hatte, auf der Trump am Samstag in Butler, Pennsylvania, sprach.
Das FBI erklärte, es arbeite daran, ein Motiv für den Angriff zu ermitteln. Ein Teilnehmer der Kundgebung starb und zwei weitere Zuschauer wurden schwer verletzt. Trump wurde ins Ohr geschossen.
Aus den Wählerverzeichnissen des Staates geht hervor, dass Crooks ein registrierter Republikaner war. Bei der bevorstehenden Wahl am 5. November, bei der Trump Präsident Joe Biden herausfordert, wäre Crooks zum ersten Mal alt genug gewesen, um bei einer Präsidentschaftswahl mitzustimmen.
Als Crooks 17 Jahre alt war, spendete er 15 Dollar an ActBlue, ein politisches Aktionskomitee, das Geld für linksgerichtete und demokratische Politiker sammelt, wie aus einer Meldung der Federal Election Commission aus dem Jahr 2021 hervorgeht. Die Spende war für das Progressive Turnout Project bestimmt, eine nationale Gruppe, die Demokraten zur Wahl aufruft. Die Gruppen reagierten nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters um einen Kommentar.
Crooks‘ Vater, der 53-jährige Matthew Crooks, sagte gegenüber CNN, er versuche herauszufinden, was passiert sei, und würde warten, bis er mit den Behörden gesprochen habe, bevor er über seinen Sohn spreche.
In Bethel Park, etwa eine Stunde vom Ort der Schießerei entfernt, wurden die Straßen rund um das Haus der Crooks von den Strafverfolgungsbehörden abgesperrt.
Mary und Stanley Priselac standen auf der Veranda ihres nahegelegenen Backsteinhauses im Ranch-Stil und versuchten, die Ereignisse des letzten Tages und das Rampenlicht, das nun auf ihre normalerweise ruhige Wohngegend gerichtet war, zu verarbeiten.
„Auf der Straße passiert nichts, jeder kümmert sich um seine eigenen Angelegenheiten“, sagte der 72-jährige Stanley Priselac. „Alle sind irgendwie schockiert, überrascht, teilweise bestürzt.“
„Es gab nie ein Waffenproblem. Die Polizei wurde nie gerufen“, sagte Mary Priselac, 67. „Man muss sich schon fragen, was er im Leben nicht bekommen hat? Was hat zu diesem Extrem geführt?“
Thomas Crooks machte 2022 seinen Abschluss an der Bethel Park High School, wie aus einer Erklärung des Bethel Park School District hervorgeht, die dem lokalen ABC-Partner WJET-TV vorliegt.
„Unser Schulbezirk wird bei den aktiven polizeilichen Ermittlungen in diesem Fall uneingeschränkt kooperieren und daher sind wir in dem, was wir öffentlich machen können, eingeschränkt“, heißt es in der Erklärung.
Der Schulbezirk antwortete nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters.
Der Zeitung Pittsburgh Tribune-Review zufolge erhielt Crooks von der National Math and Science Initiative einen „Star Award“ im Wert von 500 US-Dollar.
Ein von der New York Times zitiertes Video einer Abschlussfeier 2022 zeigt, wie Crooks unter großem Applaus sein Highschool-Diplom entgegennimmt. Ein im Internet veröffentlichtes Video dieser Zeremonie zeigt Crooks mit Brille, in einem schwarzen Abschlusskleid und mit einem Schulbeamten posierend. Reuters konnte die Echtheit des Videos nicht sofort bestätigen.
Polizeibeamte sagten am Samstag, dass Crooks zum Tatort keine Ausweispapiere bei sich gehabt habe und seine Identifizierung mithilfe anderer Methoden hätte erfolgen müssen.
„Wir sehen uns gerade Fotos an und versuchen, seine DNA zu analysieren und eine biometrische Bestätigung zu erhalten“, sagte Kevin Rojek, der verantwortliche Sonderagent des FBI, während einer Pressekonferenz.
Reuters konnte Social-Media-Konten oder andere Online-Postings von Crooks nicht sofort identifizieren. Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, antwortete nicht sofort auf Fragen, ob die Plattformen Konten im Zusammenhang mit dem Verdächtigen entfernt hätten.
