Nun, das war alles etwas Besonderes, nicht wahr? England musste bei diesem Turnier hart arbeiten, sich alles geben, sich Fragen stellen und zeitweise einer Flut ziemlich beunruhigender Kritik ausgesetzt sein.
War das alles verdient? Diese Frage lässt sich kaum bestreiten. Und doch stehen sie hier, hier stehen wir als stolze Nation am Rande von etwas Bemerkenswertem.
Zum ersten Mal in der englischen Fußballgeschichte haben sie das Finale eines großen Turniers auf ausländischem Boden erreicht. Am Sonntag treffen sie auf Spanien und hoffen, Europameister 2024 zu werden. Dafür müssen sie gegen die beste Mannschaft des Wettbewerbs antreten.
Allerdings gewinnt die beste Mannschaft im Turnierfußball nur sehr selten. Es wird immer deutlicher, dass es in K.o.-Spielen um Momente geht. Besondere Momente. Oh, so besondere Momente. Wir haben sie in den letzten paar Spielen gelebt und geatmet.
Ehrlich gesagt, sollten Gareth Southgates Männer wieder zu Hause sein. Allerdings haben sie Jude Bellinghams Fallrückzieher gegen die Slowakei zu verdanken. Sie haben den Helden des Elfmeterschießens am Samstag zu verdanken und jetzt auch Ollie Watkins.
Der Star von Aston Villa hatte bei der EM in diesem Sommer in der Gruppenphase gegen Dänemark nur 20 Minuten gespielt, doch in der 91. Minute gelang ihm ein schlichtweg erstaunlicher Moment individueller Brillanz. Er drehte sich auf der Stelle um, wirbelte herum und schoss den Ball an Bart Verbruggen vorbei, was bei Englands Spielern Euphorie auslöste.
Dennoch steht an diesem Wochenende noch eine letzte Aufgabe an: die spanische Mannschaft von Luis de la Fuente. Schaffen sie es? Die Nation hofft gemeinsam.
Zuvor wollen wir versuchen, jedem Spieler nach den Leistungen am Mittwochabend gerecht zu werden. Hier sind unsere Spielerbewertungen.
1
Jordan Pickford – 6
Der Everton-Torhüter war am vergangenen Wochenende einer der Helden, als er Manuel Akanjis Elfmeter gegen die Schweizer hielt. Bei dieser Gelegenheit hatte er nicht viel zu tun und wurde von Xavi Simons‘ scharfem Schuss in der ersten Halbzeit geschlagen.
2
Kyle Walker – 6
Nach einigen eher inkonsistenten Spielen bei diesem Turnier lief es heute Abend besser für den Außenverteidiger. In der zweiten Halbzeit gelang ihm ein fabelhaft gut getimtes Tackling gegen Cody Gakpo, um einen Angriff von hinten zu verhindern.
3
John Stones – 6
Eine weitere gute Leistung von einem der beständigsten Spieler Englands bei diesem Turnier. Hatte nicht viel zu tun, hielt aber gegen Ende des Spiels gut mit Wout Weghorst und Co. mit.
4
Marc Guehi – 7
Wieder einmal sehr gut von einem Mann, der durchaus als Englands Spieler des Turniers in die Geschichte eingehen könnte.
5
Kieran Trippier – 5
Dieselben Probleme wie das ganze Turnier über auf der linken Seite. Nicht hoch genug und dadurch Englands Angriffsgefahr gehemmt. Defensiv ganz okay.
6
Kobbie Mainoo – 7
Brillant. Southgate verdient Lob dafür, dass er ihn endlich ausgewählt hat, und der Teenager von Manchester United hat es ihm hervorragend gedankt. Am Ende des Spiels hatte er 86 % seiner Pässe an den Mann gebracht und 100 % seiner Zweikämpfe gewonnen.
7
Declan Reis – 5
Er verlor den Ball für das Tor und machte mehrere Fehlpässe. Nicht die beste Leistung des Arsenal-Spielers für sein Land.
8
Jude Bellingham – 6
Ehrlich gesagt hatte er wieder Probleme und hatte wahrscheinlich Glück, nicht ausgewechselt zu werden, als Cole Palmer eingewechselt wurde. Trotzdem weiß man, dass er zu goldenen Momenten fähig ist, und er hat England geholfen, in der zweiten Halbzeit aufs Spielfeld zu kommen.
9
Bukayo Saka – 7
Er war zwar nicht ganz so brillant wie gegen die Schweizer, war aber dennoch Englands bester Stürmer von der Startelf. Er stürmte ständig auf Nathan Ake zu und hatte in der zweiten Halbzeit Pech, dass ihm ein Tor wegen Abseits aberkannt wurde.
10
Phil Foden – 7
Foden hat sich am Mittwoch deutlich verbessert. Die Systemänderung hat ihm wirklich geholfen, mehr Platz im Mittelfeld zu bekommen. Fast hätte er einen herrlichen Distanzschuss erzielt, der den Pfosten traf.
11
Harry Kane – 6
Er schoss in der ersten Halbzeit einen Elfmeter, aber ansonsten war es eine weitere schwache Leistung des englischen Kapitäns. Er wurde in der zweiten Halbzeit ausgewechselt, eine Veränderung, die letztlich zum Sieg führte.
12
Ersatz
Ollie Watkins – 8
Der rechtmäßige Mann des Spiels. Er brauchte nur neun Minuten auf dem Feld, um England mit einem brillanten Abschluss ins Finale zu bringen. Es ist ein Tor, das in die Geschichte eingehen wird.
Cole Palmer – 7
Mit seiner Fähigkeit, an den Ball zu kommen und Pässe zu spielen, hat er das Spiel erneut verändert. Mit einem raffinierten Pass hinter die niederländische Abwehr hat er den Siegtreffer vorbereitet.
Luke Shaw – 6
Bietet auf der linken Seite deutlich mehr Möglichkeiten als Trippier. Muss im Finale starten, vorausgesetzt, er ist fit genug.
Conor Gallagher & Ezri Konsa – N/A
Kam zu spät, als Southgate versuchte, einen späten Vorsprung zu verteidigen.
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