Insolvenzkrise – Die jüngste Insolvenzerklärung der deutschen Holdinggesellschaft FWU AG hatte Auswirkungen in ganz Europa und betraf Tausende von Versicherungsnehmern in Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg und Spanien. Mit dieser Entscheidung ging ein Zahlungsaufschub einher, den ihre luxemburgische Tochtergesellschaft, FWU Life Insurance Lux SA (FWU Luxembourg), beim Bezirksgericht Luxemburg eingereicht hatte.
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Am 19. Juli 2024 meldete die FWU AG beim Amtsgericht München ihre Insolvenz wegen Überschuldung an. Am selben Tag informierte die FWU Luxembourg ihre nationale Aufsichtsbehörde, das Commissariat aux Assurances (CAA), über ihre Unfähigkeit, die regulatorischen Kapitalanforderungen zu erfüllen. Als Reaktion darauf beschloss die CAA, die Vermögenswerte der Tochtergesellschaft einzufrieren und die Auszahlungen auszusetzen, um die Interessen der Versicherungsnehmer zu schützen.
Kurz darauf beantragte die FWU Luxembourg einen formellen Zahlungsaufschub, dem das luxemburgische Gericht am 2. August 2024 stattgab. Maître Yann Baden wurde zum Verwalter ernannt, der für die Überwachung des Asset-Liability-Managements des Unternehmens verantwortlich ist, wobei der Aufschub auf sechs Monate begrenzt ist . Zeitraum von einem Monat.
In Österreich firmiert die FWU Life Insurance Austria AG unterdessen weiterhin unter der Schirmherrschaft der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA), hat jedoch die Zeichnung von Neugeschäft eingestellt. Anders als ihr luxemburgisches Pendant befindet sich die FWU Österreich nicht in einem Insolvenzverfahren.
Was das für Versicherungsnehmer bedeutet
Die von der Insolvenz der FWU AG betroffenen europäischen Versicherungsnehmer sind mit großer Verunsicherung konfrontiert. Um Leitlinien zu dokumentieren und grenzüberschreitende Reaktionen zu koordinieren, intervenierte die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA). Obwohl die EIOPA in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist, spielt sie eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung einer fairen Behandlung und Zusammenarbeit zwischen nationalen Regulierungsbehörden. Es bietet einen Rahmen zum Schutz der Interessen der Versicherungsnehmer während Finanzkrisen.
EIOPA empfiehlt den betroffenen Versicherungsnehmern, ihre Versicherungsverträge sorgfältig zu lesen und professionellen Rat bei Versicherern, Vermittlern oder Verbraucherverbänden einzuholen. Der ernannte Verwalter prüft Lösungen für die FWU Luxembourg, die möglicherweise eine Umstrukturierung oder Liquidation umfassen.
Aufsichts- und Koordinierungsbemühungen
Nationale Regulierungsbehörden in ganz Europa arbeiten gemeinsam daran, die Auswirkungen der FWU-Situation zu bewältigen. Obwohl die Rolle der EIOPA nicht interventionistisch ist, erleichtert sie eine wirksame Zusammenarbeit zwischen diesen Behörden durch Überwachung und Informationsaustausch. Zu den an diesen Bemühungen beteiligten Aufsichtsbehörden gehören:
Österreich: Finanzmarktaufsicht (FMA) Belgien: Financial Services and Markets Authority (FSMA) Frankreich: Prudential Supervision and Resolution Authority (ACPR) Deutschland: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Italien: Insurance Monitoring Institute (IVASS) Luxemburg: Insurance Commission (CAA). ) Spanien: Dirección General de Seguros y Fondos de Pensiones (DGSFP)
EIOPA fungiert in erster Linie als Koordinator, unterstützt nationale Bemühungen und fördert die Gerechtigkeit in der Art und Weise, wie Versicherungsnehmer in verschiedenen Gerichtsbarkeiten behandelt werden.
Ursprünglich veröffentlicht in The European Times.
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