SEOUL (Reuters) – Südkorea will von den Herstellern von Elektrofahrzeugen die Offenlegung der Marke der in ihren Autos verbauten Batterien verlangen. Grund dafür seien Sicherheitsbedenken, nachdem ein Fahrzeug in einer Tiefgarage Feuer gefangen und dabei erheblichen Schaden angerichtet hatte, berichtete eine Zeitung am Donnerstag.
Das Verkehrsministerium beabsichtige, Gesetze zu ändern, um Autohersteller zu verpflichten, die Batteriehersteller zu identifizieren, berichtete die Chosun Ilbo unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Beamten des Verkehrsministeriums.
Autohersteller in Südkorea müssen derzeit bestimmte Informationen über ihre Fahrzeuge, darunter Größe und Kraftstoffeffizienz, offenlegen, zu Batterien hingegen nur begrenzte Details, etwa die Leistungskapazität, und müssen keine Herstellerangaben machen, so die Zeitung.
Das Verkehrsministerium lehnte es ab, zunächst einen Kommentar zu dem Bericht abzugeben.
Letzte Woche fing laut Medienberichten eine Elektrolimousine von Mercedes-Benz (OTC:) mit Batterien des chinesischen Unternehmens Farasis Energy in der Tiefgarage eines Apartments in der südkoreanischen Stadt Incheon Feuer.
Das Löschen des Feuers dauerte mehr als acht Stunden. Dabei wurden rund 140 Autos beschädigt und 23 Menschen mussten wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.
Mercedes-Benz Korea erklärte in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen den Vorfall sehr ernst nehme und bei der Ermittlung der Ursache mit den Behörden zusammenarbeiten werde.
Farasis antwortete nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
In einem im Februar veröffentlichten Bericht der Feuerwehr- und Katastrophenschutzzentrale in Seoul hieß es, zwischen 2013 und 2022 seien in Südkorea 1.399 Brände in Tiefgaragen ausgebrochen, von denen 43,7 % auf Fahrzeuge zurückzuführen seien. 53 % der Autobrände in Tiefgaragen seien auf elektrische Quellen zurückzuführen, hieß es.
„Eine Reihe von Bränden von Elektrofahrzeugen in Tiefgaragen stehen im Zusammenhang mit dem wachsenden Misstrauen der Verbraucher gegenüber Elektrofahrzeugen, was den derzeitigen Abschwung bei Elektrofahrzeugen verlängern könnte“, sagte Esther Yim, Analystin bei Samsung (KS:) Securities, und fügte hinzu, dass die Auto- und Batteriehersteller Maßnahmen ergreifen müssten, um die Verbraucher zu beruhigen.
Letzten Monat gab Hyundai Motor (OTC:) bekannt, dass das Unternehmen sein Hybrid-Angebot erweitern werde, da die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen weltweit nachlässt.
Unterdessen hat der Batteriehersteller LG Energy Solution, zu dessen Kunden unter anderem Tesla (NASDAQ:), General Motors (NYSE:) und Hyundai Motor gehören, sein jährliches Umsatzziel aufgrund einer Abschwächung der weltweiten Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gesenkt.