Beispielhaft: Die Jewish Cemeteries of Greater Cincinnati haben einen Holocaust-Grabstein errichtet, um Überlebende des Holocaust zu ehren, die zwischen 1933 und 1945 Opfer der Nazi-Verfolgung waren. Das Foto wurde am 17. April 2024 auf dem Walnut Hills Cemetery in Walnut Hills aufgenommen. Foto: USA TODAY NETWORK via Reuters Connect
JNS.org — Am Dienstag wurde in Weißrussland ein jüdisches Massengrab mit 23 Leichen entdeckt, berichteten lokale Medien.
Die Überreste von zwölf Erwachsenen und elf Kindern im Alter zwischen einem und sieben Jahren wurden in der Stadt Strešyn in der südöstlichen Region Gomel entdeckt, die im August 1941 von Nazi-Deutschland besetzt wurde.
Die örtliche jüdische Bevölkerung wurde in ein örtliches Ghetto gezwungen und ihr Eigentum wurde während des Holocaust von den Nazis geplündert.
Nach Einschätzung der weißrussischen Behörden enthalte das jüdische Massengrab die Überreste einiger Menschen, die die Bedingungen im Ghetto nicht überlebt hätten, berichtete der israelische Radiosender Kan.
An den Überresten wurden keine Hinweise auf eine Hinrichtung gefunden, im Grab wurden jedoch Schlüssel und eine verrostete Gewehrkugel entdeckt.
Die offizielle Nachrichtenagentur von Weißrussland, Balta, berichtete, dass ein Einheimischer, der vor etwa 15 Jahren ein Haus in Strešyn gekauft hatte, die Leichen bei landwirtschaftlichen Arbeiten entdeckt hatte, die er auf dem Grundstück durchführte. Er entschied sich jedoch, den Fund niemandem zu melden, obwohl er und viele der Anwohner wussten, dass es sich um die Überreste von Juden handelte, die im örtlichen Ghetto gestorben waren.
Die Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die belarussischen Behörden verspätet anerkennen, dass Juden im Holocaust ermordet wurden, nachdem sie jahrelang die umstrittene Geschichte eines „belarussischen Völkermords“ während des Zweiten Weltkriegs verbreitet hatten.
Im Jahr 1939 lebten in Gomel etwa 40.000 Juden, das waren fast 30 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Den meisten Juden gelang es, den Bezirk vor der Besetzung der Stadt durch deutsche Truppen am 19. August 1941 zu verlassen.
Die verbliebenen Juden wurden in drei Ghettos eingesperrt, wo die Sterberate sehr hoch war.
Die Gesamtzahl der Holocaust-Opfer aus Gomel wird auf 3.000–4.000 geschätzt.
Vor fünf Jahren wurden in der südwestlichen weißrussischen Stadt Brest nahe der Grenze zu Polen etwa 1.000 Leichen gefunden – eine düstere Erinnerung an den Holocaust.
