Brüssel, 17. Oktober 2024 – Der Europäische Rat hat heute in einer entscheidenden Sitzung das unerschütterliche Engagement der Europäischen Union unterstrichen, die Ukraine vor dem Hintergrund der anhaltenden russischen Aggression zu unterstützen, die turbulente Region Naher Osten zu stabilisieren und die regelbasierte internationale Ordnung aufrechtzuerhalten. Staats- und Regierungschefs aller Mitgliedsstaaten kamen zusammen, um drängende geopolitische Herausforderungen, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und humanitäre Krisen anzugehen und umfassende Strategien zur Bewältigung der komplexen globalen Landschaft zu entwerfen.
Stärkere Unterstützung für die Ukraine
Der Rat bekräftigte die uneingeschränkte Unterstützung der EU für die Ukraine und betonte, dass keine Initiative bezüglich der Ukraine ohne ihre aktive Beteiligung eingeleitet werden könne. In einem entschiedenen Schritt stimmten die Staats- und Regierungschefs der EU einer bedeutenden Bereitstellung von bis zu 35 Milliarden Euro an Makrofinanzhilfe für die Ukraine zu, die aus russischen Anlagevermögen finanziert wird. Ziel dieser Finanzhilfe ist die Unterstützung der Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine und der Wiederaufbau kritischer Infrastrukturen, die durch russische Bombenangriffe zerstört wurden.
„Die Gewährleistung der Energiesicherheit der Ukraine und die Integration ihres Energiesystems in das EU-Netz sind von größter Bedeutung“, sagte ein europäischer Beamter. Der Rat verurteilte die anhaltenden Angriffe Russlands auf die kritische Infrastruktur der Ukraine, darunter Energieanlagen und Hafeninfrastruktur, die weitreichende Folgen für die weltweite Ernährungssicherheit haben. Zusätzlich zu ihrer finanziellen Unterstützung erleichtert die EU die schnelle Lieferung von Luftverteidigungssystemen, Munition und Raketen, um die Verteidigung der Ukraine zu stärken und ihre lebenswichtige Infrastruktur zu schützen.
Sanktionen und Rechenschaftspflicht stärken
Die Staats- und Regierungschefs der EU bekräftigten ihr Engagement für die Umsetzung von Sanktionen gegen Russland und andere Aggressoren. Sie verurteilten Drittländer, die Russlands Kriegsanstrengungen weiterhin durch die Bereitstellung von Technologie und Software unterstützen, und forderten diese Länder auf, jegliche Hilfe einzustellen. Der Rat begrüßte die Verabschiedung eines neuen Sanktionsregimes gegen russische Hybridbedrohungen und brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, bei Bedarf neue Sanktionen oder Einfuhrzölle auf russische und belarussische Produkte zu verhängen.
Der Rat befasste sich mit Berichten über Hinrichtungen ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Streitkräfte und betonte die Bedeutung der Achtung des humanitären Völkerrechts. „Kein Verbrechen sollte ungestraft bleiben“, betonte ein Sprecher und betonte das Engagement der EU, die Rechenschaftspflicht für Verstöße gegen das Völkerrecht sicherzustellen.
Angesichts der Krise im Nahen Osten
Der Europäische Rat brachte seine tiefe Besorgnis über die Eskalation der militärischen Konflikte im Nahen Osten zum Ausdruck und verurteilte insbesondere die iranischen Angriffe gegen Israel und die Gewalt im Libanon. Die Staats- und Regierungschefs forderten sofortige Waffenstillstände, humanitäre Hilfe und die strikte Einhaltung des Völkerrechts. Die EU versprach, ihr humanitäres Engagement zu verstärken und die von Ägypten, Katar, den Vereinigten Staaten und Jordanien angeführten Vermittlungsbemühungen zu unterstützen, um die Spannungen abzubauen und die Stabilität in der Region zu fördern.
Im Libanon verurteilte der Rat die militärische Eskalation und betonte den Schutz der Zivilbevölkerung und der Infrastruktur. Die Staats- und Regierungschefs forderten einen sofortigen Waffenstillstand entlang der libanesisch-israelischen Grenze und die vollständige Umsetzung der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats, die eine Einstellung der Feindseligkeiten zwischen Israel und der Hisbollah fordert.
Verteidigung der regelbasierten internationalen Ordnung
Vor dem Hintergrund wachsender globaler Spannungen bekräftigte der Europäische Rat sein Engagement für eine regelbasierte internationale Ordnung, in deren Mittelpunkt die Vereinten Nationen und ihre Charta stehen. Die Staats- und Regierungschefs betonten, wie wichtig es sei, der Straflosigkeit bei Verstößen gegen das Völkerrecht ein Ende zu setzen und die Entscheidungen internationaler Gerichte zu unterstützen. Sie begrüßten den „Zukunftspakt“, der auf der 79. Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde und darauf abzielt, das multilaterale System neu zu beleben und die Wirksamkeit der Vereinten Nationen zu stärken.
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit der EU
Der Rat unterstrich die Entschlossenheit der EU, ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu stärken. Die Staats- und Regierungschefs forderten dringende Anstrengungen zur Bewältigung der in den jüngsten Berichten von Enrico Letta und Mario Draghi identifizierten Herausforderungen, wobei der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der Arbeit zur Stärkung der Marktdynamik und der EU-Wettbewerbsstrategie lag. Für November ist in Budapest ein informelles Treffen des Europäischen Rates geplant, um diese Initiativen detaillierter zu besprechen.
Bekämpfung der Migration und Stärkung der Außengrenzen
Migration bleibt ein zentrales Thema, und die Staats- und Regierungschefs der EU befürworten einen umfassenden Ansatz zur Migrationssteuerung. Der Rat forderte eine verstärkte Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitländern, um die Ursachen anzugehen, Menschenhandel und Schmuggel zu bekämpfen und irreguläre Ausreisen zu verhindern. Die Staats- und Regierungschefs betonten, wie wichtig es sei, bestehende EU-Gesetze umzusetzen und schnell neue Gesetzesvorschläge einzuführen, um Rückführungen zu rationalisieren und sichere und legale Migrationswege zu gewährleisten.
Unterstützung der europäischen Bestrebungen Moldawiens und Georgiens
Der Europäische Rat bekräftigte seine Unterstützung für Moldawien und Georgien in ihren Bestrebungen, der EU beizutreten. Die Staats- und Regierungschefs begrüßten das Engagement Moldawiens für Reformen und Stabilität und forderten Georgien gleichzeitig auf, demokratische und nachhaltige Reformen durchzuführen, um sie an die Werte der EU anzupassen. Der Rat unterstrich den Willen der EU, die beiden Länder auf dem europäischen Weg zu unterstützen und dabei ihre Souveränität und territoriale Integrität anzuerkennen.
Reaktion auf die humanitären Krisen im Sudan und Venezuela
Es wurden Bedenken hinsichtlich der humanitären Lage im Sudan und in Venezuela geäußert. Die Staats- und Regierungschefs der EU forderten eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten im Sudan und forderten die internationale Gemeinschaft auf, ihre humanitären Verpflichtungen einzuhalten. In Venezuela verurteilte der Rat Menschenrechtsverletzungen nach der Wahl und forderte die Behörden auf, den demokratischen Willen zu respektieren, die Unterdrückung zu beenden und politische Gefangene freizulassen. Die EU ist entschlossen, mit ihren regionalen Partnern zusammenzuarbeiten, um einen friedlichen und demokratischen Übergang in Venezuela zu unterstützen.
Vorbereitung auf bevorstehende UN-Konferenzen
Mit Blick auf die Zukunft überprüfte der Europäische Rat die Vorbereitungen für große UN-Konferenzen, darunter die UN-Biodiversitätskonferenz (COP16) in Cali, Kolumbien; die Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) in Baku, Aserbaidschan; und die Konferenz der Vereinten Nationen zur Wüstenbildung in Riad, Saudi-Arabien. Die Staats- und Regierungschefs forderten ehrgeizige Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels, des Verlusts der biologischen Vielfalt und der Umweltverschmutzung und bekräftigten das Engagement der EU für ihre Finanzierungsziele zur Unterstützung dieser globalen Initiativen.
Abschluss
Auf der heutigen Tagung des Europäischen Rates wurde die proaktive Haltung der EU gegenüber einigen der dringendsten Herausforderungen der Welt hervorgehoben. Von der Unterstützung der Ukraine über die Durchsetzung von Sanktionen gegen Aggressoren bis hin zur Stabilisierung des Nahen Ostens und dem Aufbau wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit spiegeln die umfassenden Strategien des Rates das Engagement der EU für Frieden, Sicherheit und Wohlstand sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Grenzen wider. Während die EU sich diesen komplexen Fragen stellt, bleibt sie ihrem Bekenntnis zum Völkerrecht und der multilateralen Zusammenarbeit standhaft und positioniert sich als zentraler Akteur bei der Gestaltung der Zukunft der Weltpolitik.
Lien source
Ursprünglich veröffentlicht in The European Times.
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