i24 News – Deutsche Behörden bestätigten am Sonntag, dass Saudi-Arabien sie letztes Jahr vor dem Verdächtigen des Autoanschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Wochenende gewarnt hatte.
Der Chef des Bundeskriminalamtes (deutsches Pendant zum FBI), Holger Münch, sagte gegenüber deutschen Medien, sein Büro habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien erhalten, der die Behörden dazu veranlasst habe, „geeignete Ermittlungsschritte“ einzuleiten. Deutschland entschied jedoch, dass die Warnungen nicht schwerwiegend seien, da der Täter keinen kriminellen Hintergrund habe.
„Der Verdächtige Taleb al-Abdulmohsen hat auch zahlreiche extremistische Beiträge online veröffentlicht“, sagte Münch. „Er stand auch mit verschiedenen Behörden in Kontakt und äußerte Beleidigungen und sogar Drohungen. Es ist jedoch nicht bekannt, ob er Gewalttaten begangen hat.“ Er fügte hinzu, dass sich die Warnungen als unspezifisch erwiesen hätten. Auch das Bundesamt für Fremdenwesen und Flüchtlinge berichtete auf X, es habe Ende letzten Sommers einen Hinweis auf den Tatverdächtigen erhalten.
Der Vorfall begann am Freitagabend, als der Saudi-Deutsche mit seinem BMW auf einem überfüllten Weihnachtsmarktgelände in der Stadt Magdeburg gegen Menschen prallte und dabei eine große Menschenmenge überfuhr. Bei dem Vorfall, den die deutschen Behörden bislang nicht als Terroranschlag einstufen, kamen fünf Menschen ums Leben. Heute wurde der Name eines der Opfer veröffentlicht, eines 9-jährigen Jungen namens Andre Gleissner. Abdulmohsen ist Berichten zufolge ein 50-jähriger Arzt ohne Vorstrafen, der aus Saudi-Arabien stammte, aber in späteren Jahren Atheist wurde und sich gegen den Islam aussprach. Aus Angst vor Verfolgung in Saudi-Arabien hatte er in Deutschland einen dauerhaften Flüchtlingsstatus.