Persönliches und berufliches Engagement für die Landwirtschaft
In einer eindrucksvollen Rede auf einem der größten Agrar- und Ernährungsforen Europas teilte Kommissar Christophe Hansen sein persönliches und berufliches Engagement für die Gestaltung der Zukunft der europäischen Landwirtschaft mit. Hansen stützte sich auf seine Wurzeln als Landwirt im Norden Luxemburgs und betonte, wie seine Ausbildung und seine Erfahrungen seine Entschlossenheit motivieren, Strategien zu entwickeln, die Landwirte stärken, ländliche Gemeinschaften unterstützen und die Lebensmittelversorgung der EU für kommende Generationen garantieren.
In seiner Rede vor einem vielfältigen Publikum aus Landwirten, Branchenführern, NGOs, Verbrauchern und politischen Entscheidungsträgern betonte Hansen die Notwendigkeit eines kollaborativen und integrativen Ansatzes für die Agrarpolitik. „Für mich“, sagte er, „gibt es keinen besseren Start in meine zweite Woche als hier mit Ihnen beim größten Landwirtschafts- und Ernährungsereignis der Welt.“ Europa.“
Die Herausforderungen, vor denen die europäische Landwirtschaft steht
Kommissar Hansen ging auf die unzähligen Herausforderungen ein, vor denen der Sektor steht:
Alternde Agrardemografie: Nur 12 % der EU-Landwirte sind unter 40 Jahre alt, das Durchschnittsalter liegt bei 57 Jahren. Frauen machen nur 3 % der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft aus, was die Notwendigkeit gezielter Initiativen unterstreicht, um vielfältige Talente in der Landwirtschaft anzuziehen und zu halten. Wirtschaftlicher Druck: Strukturelle Herausforderungen, darunter eine rückläufige Zahl landwirtschaftlicher Betriebe, wirtschaftliche Ungleichheiten und ein für viele überwältigender Verwaltungsaufwand, tragen dazu bei, dass die Landwirtschaft als stressige und risikoreiche Tätigkeit angesehen wird. Geopolitischer und ökologischer Druck: Globale Spannungen, Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt üben einen beispiellosen Druck auf den Sektor aus und fordern von den Landwirten Innovation und Widerstandsfähigkeit.
Trotz dieser Hindernisse brachte Hansen seine tiefe Bewunderung für die Widerstandsfähigkeit der europäischen Landwirte zum Ausdruck und forderte eine gemeinsame Anstrengung, um Chancen zu nutzen und gleichzeitig diese drängenden Probleme anzugehen.
Die Vision von Kommissar Hansen: Ein Fahrplan für die Zukunft
Hansen präsentierte eine zukunftsweisende Vision eines wettbewerbsfähigen, nachhaltigen und widerstandsfähigen Agrarsektors. Er hob mehrere Prioritäten hervor:
Generationswechsel und demografisches GleichgewichtHansen betonte die dringende Notwendigkeit, junge Landwirte anzulocken, indem der Zugang zu wesentlichen Ressourcen wie fruchtbaren Böden, Land, Kapital und Technologie sichergestellt wird. Er konzentrierte sich auf die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur, wie zum Beispiel Hochgeschwindigkeitsinternet, und darauf, sicherzustellen, dass ländliche Gemeinden die gleichen Möglichkeiten und Dienstleistungen haben wie städtische Gebiete. und die Förderung junger Berufseinsteiger muss ein zentraler Grundsatz der EU-Agrarpolitik sein. RegulierungsvereinfachungHansen kündigte seine Absicht an, den Verwaltungsaufwand für Landwirte zu verringern, und betonte die Bedeutung praktischer und umsetzbarer Maßnahmen. Er verwies auf ein für 2025 geplantes Vereinfachungsprogramm, das es Kleinbauern, einschließlich Betrieben mit weniger als 10 Hektar, im Rahmen umfassenderer Reformen für 2027 leichter machen soll, die Regeln einzuhalten. Gerechtigkeit und Wertschöpfung in der Lebensmittelversorgungskette unterstreichen die Angesichts der Bedeutung von Gerechtigkeit forderte Hansen Reformen, um die Verhandlungsposition der Landwirte zu stärken und eine gerechte Vergütung sicherzustellen. Er betonte die Notwendigkeit, Ungleichgewichte in der Lebensmittelkette zu korrigieren und Erzeugerorganisationen zu fördern, um Landwirte in Verhandlungen mit Einzelhändlern besser zu positionieren. In Innovation und Nachhaltigkeit investierenHansen identifizierte die Schließung der Investitionslücke in der Branche als einen entscheidenden Schritt zur Förderung der Innovation. Er betonte den Bedarf an Forschung und Technologie, die nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken ermöglicht und gleichzeitig die Ziele des Klimawandels und der Artenvielfalt erreicht.
Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit und des Handels
Kommissar Hansen erkannte, dass die europäische Landwirtschaft eng mit dem Welthandel verbunden ist. Er hob den Erfolg der Exporte des Sektors im Jahr 2023 im Wert von 230 Milliarden Euro hervor, die zu einem Handelsüberschuss von 70 Milliarden Euro führten. Er betonte jedoch die Bedeutung der Gegenseitigkeit im Handel und forderte Vorschriften, um sicherzustellen, dass importierte Produkte den hohen Umwelt- und Ethikstandards der EU entsprechen.
Hansen nannte EU-Vorschriften zur Entwaldung und Beschränkungen für die Einfuhr von mit Pestiziden behandelten Produkten als Schlüsselbeispiele für die Gewährleistung von Fairness bei gleichzeitiger Wahrung des Wettbewerbsvorteils der EU.
Klima- und Umweltziele
Hansen erkannte, dass Landwirte sowohl Opfer als auch Hauptakteure im Kampf gegen den Klimawandel sind, und betonte, wie wichtig es sei, nachhaltige Praktiken zu fördern. „Wir müssen Instrumente entwickeln, um Innovationen vor Ort anzupassen und umzusetzen“, sagte er und lehnte Top-Down-Vorgaben zugunsten maßgeschneiderter Lösungen ab.
Er lobte die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU für ihren Beitrag zur Stabilität und Ernährungssicherheit in den letzten 60 Jahren, betonte jedoch die Notwendigkeit von Reformen, die Vorhersehbarkeit und Flexibilität in Einklang bringen. Er argumentierte, die GAP müsse sich weiterentwickeln, um den modernen Herausforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig ihre grundlegenden Stärken zu bewahren.
Gemeinsames Handeln für eine nachhaltige Zukunft
Um diese Bemühungen zu leiten, kündigte Hansen die Gründung des Europäischen Rates für Landwirtschaft und Ernährung an und lud anerkannte Organisationen ein, sich dieser Plattform für Dialog und Zusammenarbeit anzuschließen. Er brachte seine Entschlossenheit zum Ausdruck, den konstruktiven Austausch zwischen allen Beteiligten zu fördern, um Richtlinien zu entwickeln, die gemeinsame Werte und Bestrebungen widerspiegeln.
Zum Abschluss seiner Rede äußerte sich Hansen mit aufrichtigem Optimismus über die Zukunft der europäischen Landwirtschaft: „Ich möchte eine bessere Umwelt für unsere Kinder und die nächste Generation schaffen. Dies kann nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Wir wollen der nächsten Generation von Landwirten gesunde Lebensmittel, eine gesunde Umwelt und nachhaltige Lebensgrundlagen bieten.
Ursprünglich veröffentlicht in The European Times.
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