Zur Veranschaulichung: Hamas-Anhänger bei einer Kundgebung in Köln, Deutschland, am 22. Oktober 2023. Foto: Reuters/Ying Tang
Als Antisemitische Vorfälle nehmen in Deutschland weiter zuDie Katholische Kirche in Berlin hat mit neuen Richtlinien, die es ihren Mitgliedern verbieten, rassistische, antisemitische oder extremistische Ansichten zu äußern, entschiedener gegen antijüdischen Hass vorgegangen.
Am Samstag gab das Erzbistum Berlin, das Leitungsgremium der katholischen Kirche der Stadt, bekannt, dass alle Kandidaten für Führungspositionen eine besondere Erklärung unterzeichnen müssen, in der sie Rassismus, Antisemitismus und extremistische Ansichten ablehnen.
„Mit dieser Entscheidung liegt die Verantwortung dort, wo sie hingehört. Wer in den Diözesanausschüssen mitarbeiten und bei den Wahlen kandidieren möchte, muss sich aktiv für die Werte unserer Kirche einsetzen“, sagte Karlies Abmeier, Präsident des Diözesanrates, in einer Erklärung.
Der jüngste Schritt der katholischen Kirche zielt darauf ab, sicherzustellen, dass sich jeder, der eine Führungsrolle innerhalb der Institution anstrebt, dazu verpflichtet, „Rassismus, Antisemitismus, ethnischen Nationalismus und Feindseligkeit gegenüber der Demokratie“ abzulehnen.
„Es ist für uns von entscheidender Bedeutung, dass solche Aussagen niemals von den Machthabern unserer Kirche kommen“, sagte Marcel Hoyer, Geschäftsführer des Gremiums, der Deutschen Presse-Agentur.
Auch die Zugehörigkeit zu einer Partei oder Organisation, die der Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft hat, wäre den Kandidaten untersagt.
Die Ankündigung der Erzdiözese erfolgt inmitten einer Klima zunehmender Feindseligkeit und Radikalisierung in Deutschland, wo die örtliche jüdische Gemeinde zunehmend zur Zielscheibe geworden ist.
Letzte Woche haben israelfeindliche Demonstranten im hessischen Vogelsbergkreis in Mitteldeutschland eine Kirche mit Farbe zerstört.
Lokalen Medienberichten zufolge wurde ein Kruzifix mit antisemitischen Graffiti, darunter den Slogans „Freies Palästina“ und „Jesus ist Palästinenser“, zerstört und auch die Kirchenwände wurden mit roter Farbe verunstaltet.
Pfarrer Ingmar Bartsch verurteilte den Vorfall und beschrieb sich selbst als „wütend und verwirrt“.
„Was mich am meisten berührt, ist, dass es sich um eine historische Darstellung von Jesus handelt, die mindestens 200 bis 300 Jahre alt und wirklich einzigartig ist“, sagte Bartsch der deutschen Zeitung Bild.
Er erklärte, dass das Kruzifix einer professionellen Restaurierung bedürfe, wobei die anfänglichen Schadensschätzungen in die Tausende gehen würden.
Die örtliche Polizei hat eine Untersuchung des Vorfalls wegen Sachbeschädigung eingeleitet und festgestellt, dass die betreffenden Gegenstände religiöse Bedeutung haben.
Zu Beginn des Restaurierungsprozesses sagte Bartsch, dass die Kirche vorerst geschlossen bleiben und nur für Gottesdienste wieder geöffnet werden werde.




